Geschichte
Die baltische Republik liegt am Finnischen Meerbusen. Landschaftlich wird das Land von großen Wäldern, einigen Seen und dem bis zu 317 m hohen Hügeln des Sur Munamägi geprägt. Die Hauptstadt des Landes ist Tallinn.
Estland wird zu circa 65 % von Esten und zu 25 % von Russen bewohnt. Die Esten haben trotz der Russifizierungspolitik seit dem 18. Jahrhundert viele nationale Eigenschaften bewahren können und bestehen auch heute auf ihre Unabhängigkeit. 1346 wurde das Land vom Deutschen Orden erobert, 1561 kam es an Schweden, 1721 an Russland. Seit 1991 ist es ein unabhängiger, eigenständiger Staat. Estland gehört seit 2004 zur Europäischen Union. Nach der Februarrevolution von 1917 wurde in Estland ein Nationalrat gegründet, der 1918 die Unabhängigkeit Estlands proklamierte. Einem faschistischen Umsturz folgte 1940 die sowjetische Besetzung aufgrund eines Beistandspaktes vom 28. 9. 1939. Die Führungsschicht wurde deportiert, seit dem 16. 8. 1940 gehörte Estland als Estnische Sozialistische Sowjetrepublik zur Sowjetunion. In Estland wird Ölschiefer abgebaut, der für die Energieversorgung genutzt wird. Daneben sind Maschinenbau, Textilherstellung und Phosphaterzeugung wichtig. In der Landwirtschaft herrschen Milch- und Fleischerzeugung vor.
Städte Estlands
Die Stadt Narwa kurz vor der Mündung des gleichnamigen Flusses in den Finnischen Meerbusen ist eine der ältesten Städte Estlands (gegründet um 1250). Von ihrer Bedeutung als Handelsstadt im späten Mittelalter zeugen einige gut restaurierte Gebäude, vor allem die alte Festung. Das im 13. Jh. gegründete Pärnu mit etwa 50 000 Einwohnern war im Mittelalter ein bedeutender Handelsplatz und ist heute eines der beliebtesten Urlaubsgebiete. Erhalten sind einige Bauten aus dem Mittelalter (Rathaus, Teile der Stadtbefestigung). Die ehemalige Hansestadt Tallinn und heutige Hauptstadt Estlands ist das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Landes. Tallinn besitzt den größten Hafen, eine weitgefächerte Industrie und einen internationalen Flughafen. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt stark zerstört, danach aber im Stil des 18. Jh. wiederaufgebaut.